Zehn Yoga-Grundsätze
Die Grundlage des Yoga ist das Yogasutra von Patanjali. Darin stellt der erleuchtete
Yogaweise Patanjali zehn Grundsätze für das erfolgreiche spirituelle Üben auf.
1. Gewaltlosigkeit
(Ahimsa):
Keine anderen Wesen töten. Friedfertig sein. Sanftmütig leben.
2. Wahrhaftigkeit (Satya): In der Wahrheit
leben. Grundsätzlich ehrlich zu sich selbst und anderen sein. Konsequent aus
der persönlichen Wahrheit (Richtigkeit) heraus leben. Eine Lüge ist nur in gut
begründeten Ausnahmen zulässig, zum Beispiel wenn man mit einer Lüge das Leben eines anderen
Menschen retten kann. Ein Yogi
schweigt in einer Situation, in der er zweifelt. Wer
konsequent in der Wahrheit lebt, der strahlt Wahrheit aus.
3.
Rechtschaffenheit (Asteya):
Nicht stehlen und nicht betrügen. Ein Yogi ist im Berufsleben grundsätzlich
ehrlich. Er strebt nicht nach ungerechtfertigtem Vorteil, sondern sucht den
gerechten Ausgleich (fairer Handel). Einem Yogi kann man im Berufsleben
grundsätzlich vertrauen. Er gibt seinem Geschäftspartner eher etwas zu viel als
zu wenig. Wer im Geschäftleben gerecht handelt, erzeugt kein schlechtes Karma.
4. Weisheit (Brahmacharya):
Spirituell leben (in der Weisheit leben). Nicht
dem Geld, sondern Gott
dienen. Das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden.
5. Einfachheit (Aparigraha):
Mäßigung in äußeren Genüssen. Ein spiritueller Mensch lebt grundsätzlich
äußerlich bescheiden und innerlich reich. Ein Yogi verbraucht seine Energie nicht im äußeren
Tun, sondern lebt so ruhig, dass sie sich nach innen wendet und seinen Körper
von innen her reinigt.
6. Verehrung des
spirituellen Ziels:
Damit wir unseren spirituellen Weg nicht verlieren, ist es notwendig, dass wir uns immer
wieder auf unser spirituelles Ziel besinnen. Wir können ein Bild verehren, uns vor einer
Statue verbeugen oder ein Mantra (Gebet)
sprechen. Sorge gut für dich selbst. Lebe aus der Ruhe heraus und im täglichen
spirituellen Üben. Sende allen Wesen Licht
und wünsche eine glückliche Welt .
7. Ego-Opfer:
Die zehn Ego-Eigenschaften
sind Stolz,
Neid, Habsucht,
Genusssucht,
Angst, Wut, Trauer,
Unmäßigkeit,
Faulheit,
Unwissenheit.
Was ist heute deine negative Eigenschaft? Welcher positive Gedanke hilft dir, sie zu
überwinden? Ohne ein großes Ego-Opfer gibt es keine Erleuchtung.
Richtig zu opfern ist eine Kunst. Wer zu viel opfert, verspannt sich innerlich.
Wer zu wenig opfert, löst seine Egoverspannung/Anhaftung
nicht auf. Wie gelangst du heute zum inneren Frieden, zur inneren Kraft und in die
allumfassende Liebe?
8. Zielstrebigkeit
(Tapas): Ein klarer
Entschluss (Gelöbnis), ein klarer Lebensplan und ein konsequenter Weg des
Übens. Tapas bedeutet ein diszipliniertes Leben zu führen. Wer eine
klare Zielorientierung und große Ausdauer hat, der siegt auf dem spirituellen
Weg. Bitte die erleuchteten Meister um Führung und Hilfe, folge deiner inneren Weisheit,
und du wirst auf deinem spirituellen Weg erfolgreich sein.
9. Selbststudium (Svadhyaya):
Die tägliche Meditation
hält uns auf dem spirituellen Weg, reinigt unseren Geist, verbindet uns mit den
erleuchteten Meistern und macht uns letztlich zu spirituellen Siegern. Wer sich
nicht jeden Tag mit Spiritualität beschäftigt, verliert im
Zeitalter des Konsumfernsehens seinen Weg des inneren Glücks.
10. Zufriedenheit (Santosha):
Gelange in die große Zufriedenheit mit dir und deinem Leben. Welcher
Gedanke hilft dir in die Zufriedenheit zu kommen?