Pranayama ist eine altindische Atemtechnik, ein Teil des Yoga.
(Siehe auch Patanjali und seine 8 Disziplinen)
Prana heißt übersetzt: Energie, Hauch, Atem, Leben, Stärke. Prana ist überall, wo Leben ist. Es ist die feinstoffliche Lebensenergie, die wir vorwiegend über den (grobstofflichen) Atem aufnehmen.
Ayama bedeutet übersetzt
Kontrolle. Also könnte man Pranayama übersetzen mit "Kontrolle über den
Atem." Ziel dieser Technik ist es, bewusst den Atem zu lenken.
In unserer schnelllebigen Zeit
denkt kaum ein Mensch darüber nach, wie sich sein Atem im Laufe des Lebens
mit seinen Alltag verändert.
Kleinkindern atmen noch
stark und voll. Mit zunehmendem Alter wird der Atem oberflächlicher, meist mit
Eintritt in das Schulsystem.
Sitzen in Schule und
Beruf, am Computer (auch zuhause) führt zu Bewegungsmangel, Verkürzung der
Muskulatur, Krümmung der Wirbelsäule und schlechter Sitzhaltung: der Mensch entwickelt
sich im Laufe der Jahre zum Brustatmer.
Die gesunde Atmung ist die
Bauchatmung, die eine 8-10fach höhere Sauerstoffaufnahme hat als beim Brustatmen, bei der Organe und Gewebe
geringer durchblutet werden und weniger Sauerstoff aufnehmen. Der Alterungsprozess beschleunigt
sich.
Atmung kann sowohl willkürlich
als auch unwillkürlich ablaufen
Mit dem willkürlichen
Lenken des Atems üben wir, tiefer zu atmen und nehmen somit Einfluss auf
unsere Gesundheit, das Immunsystem und den Alterungsprozess.
Verbinden wir zusätzlich den
Atem mit Körperübungen, Meditationen, Entspannungstechniken, kommt auch der
Geist zur Ruhe und innere Harmonie stellt sich ein.
Grundregel
Der
bewusste, langsame, rhythmische und feine Atem verstärkt die Wirkung
jeder Übung. Die beiden Pausen - nach dem Einatmen und nach dem Ausatmen -
sind besonders wichtig. Während der Pause nach dem Einatmen nimmt der Sauerstoffgehalt des Blutes
zu, was für jede Körperzelle, für die Funktion des Gehirns und somit
auch für unsere Stimmungslage eine zentrale Rolle spielt.
Während der Pause nach dem Ausatmen werden die feinen inneren
Energien aufgebaut.
Bei einigen Atemübungen ist es angebracht, bestimmte Mudras (Handhaltungen) auszuführen. Mehr dazu unter Mudras.
Mula Bandha - Atem
Atemrhythmus:
nach Ein- und Ausatmen jeweils eine kleine Pause machen.
Beim
Ausatmen Gesäß- und Aftermuskeln anspannen und Zunge an den Gaumen
legen.
Asvini Mudra Der Beckenbodenmuskel wird im Wechsel schnell angespannt und entspannt. Der Beckenbodenmuskel ist nicht der Gesäßmuskel, sondern die Verbindung von Geschlechts- und Anusschließmuskel.
Entspannen oder anregen
Zum
Entspannen verstärke die Ausatmung, indem du die Pause danach
verlängerst.
Zur
Belebung verstärke die Einatmung, indem du die die Pause danach
verlängerst.
Um
die innere Balance herzustellen achte auf einen gleichmäßigen
Atemfluss.
Atem für das Sonnengeflecht
Atemrhythmus:
nach Ein- und Ausatmen jeweils eine kleine Pause
machen.
Hände
auf das Sonnengeflecht legen und ganz bewusst hineinatmen.
Atem für starke Nerven und innere
Balance
Beim
Einatmen die Aufmerksamkeit auf das rechte Nasenloch, beim
Ausatmen
auf das linke Nasenloch lenken. Luftstrom spüren. Unter
verschließen.
Yogi-Atmung
Diese
Pranayama -Übung kann auf dem Boden liegend aber auch sitzend oder stehend
ausgeführt werden. Wichtig ist, dass der Rücken gerade gehalten wird, im
Notfall gegen eine Wand lehnen.
Zuerst
beim Einatmen tief in den Bauch
atmen. Nachspüren, wie der Bauch sich deutlich wölbt, danach die Luft in
die Flanken des Brustkorbs strömen lassen, anschließend die Luft in den
oberen Brustkorb und in den Schulter-Schlüsselbeinbereich fließen
lassen. Tief ausatmen.
Dann
versuchen, die Yogi-Atmung auch beim Ausatmen in der umgekehrten Reihenfolge
auszuführen: wie oben einatmen und beim Ausatmen auch die Luft in den Bauch, dann in die Flanken des Brustraums und danach im Schlüsselbein-Schulterbereich fließen lassen.
Trance-Atem zur Vertiefung der
Imagination
Tief
einatmen – Kinn zum Brustbein senken – Atem für einige Sekunden anhalten –
Kopf heben – erst dann ausatmen
Dieser
Atemrhythmus verstärkt Alphawellen, die wir aus intensiven
Entspannungsübungen als leichte Trance kennen.
Atmung 4:4:8
Atemrhythmus:
4 Takte einatmen, 4 Takte Pause und 8 Takte ausatmen.
Wechselatmung
Die
Hand auf das Gesicht legen, so dass Zeige-und Mittelfinger auf dem 3. Auge
(zwischen den Augenbrauen) liegen, und der Daumen und Ringfinger beweglich im
Bereich der Nase sind. Augen schließen. Nun verschließt der Daumen das rechte
Nasenloch. Durch das linke Nasenloch auf 2 Takte einatmen, danach auch das
linke Nasenloch verschließen. Atem anhalten und bis 8 zählen. Nun das linke
Nasenloch mit dem Ringfinger verschließen und das rechte Nasenloch freigeben.
Hier auf 4 Takte ausatmen und den Bauchnabel nach innen ziehen. Durch das
gleiche Nasenloch atme wieder auf 2 Takte ein, verschließe wieder beide
Nasenlöcher und zähle bis 8. Ausatmen durch das linke Nasenloch, danach durch
dieses wieder einatmen. den ganzen
Wechsel etwa 7 bis 28 x wiederholen.
Bhramari (die
Biene)
Meditative Sitzhaltung.
Wirbelsäule gerade. Schultern nach hinten. Kopf aufrecht. Du atmest mit offenem
Mund ein. Die Zunge fällt locker nach hinten. Einatmen mit Schnarchton. Mund
verschließen und durch die Nase wieder lange mit einem Summton ausatmen. Dabei
hältst du die Luft zurück, so dass du nur dosiert ausatmest und ein langer Ton
zu Stande kommt. Die Einatmung ist um Einiges kürzer als die Ausatmung.
Ujjayi (der siegreiche Atem)
Meditative Sitzhaltung,
Wirbelsäule gerade, Kopf zur Verlängerung der Wirbelsäule ausgerichtet. Die
Zunge liegt locker am Gaumen an. Atme durch die Nase ein und führe die Luft
bewusst zur Kehle. Dabei verengt sich die Stimmritze und du erzeugst einen
lauten inneren Zischton. Atme aus und drücke die Luft ebenfalls gegen die
Kehle, bevor du über die Nase ausatmest, auch mit einem zischenden, lauteren
Ton.
Sitali - Kühlende Atmung
Schiebe
die Zunge über die Unterlippe und rolle sie ein. Dann atme durch die Zunge
wie durch einen Strohhalm ein. Schließe den Mund mit gespitzen Lippen und atme durch die Nase aus.
Sitkari - eine andere Form der kühlenden Atmung
Die Zunge wird hinter den Schneidezähnen angelegt.
Den Spalt zwischen den Zähnen dabei leicht öffnen. Luft durch den Mund
einatmen. Mund verschließen und durch die Nase wieder ausatmen.
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Kapalabhati
(wörtlich übersetzt:
scheinender Schädel - eine Art der Feueratmung)
Bei dieser Atemtechnik ist
die Ausatmung aktiv und die Einatmung passiv. Wir atmen vollkommen aus, atmen
tief ein, atmen tief aus und dann wieder ein und dann schnell die Luft anhalten
und die Ausatemluft in den Bauch einige Takte nach innen pressen. Dann wieder
vollkommen ausatmen, tief einatmen, vollständig ausatmen und dann bequem
einatmen, den Atem anhalten und halten. 4x wiederholen
Feueratmung (kurz und einfach erklärt)
der Feueratem ist eine reine Bauchatmung: Bauch wölben beim Einatmen, abflachen beim Ausatmen. Ideal ist sind etwa zwei Zyklen in der Sekunde ohne Pause dazwischen. Auf festen Stand achten und nicht länger als 1 Minute durchführen.
Agni Sara (eine ausführliche Form der Feueratmung)
Eine sehr
aktivierende Übung für die unteren Bauchorgane, die durchblutet und
massiert werden und das Immunsystem stärken.
Die Übung wird ähnlich
durchgeführt wie Uddiyana Bandha bzw. die einfache Feueratmung, mit dem Unterschied, dass beim Anhalten des Atems
und im ausgeatmeten Zustand die Bauchdecke schnell vor- und zurück
bewegt wird.
Nimm einen stabilen Stand
ein. Atme vollständig aus, dann durch die Nase tief ein und wieder
vollständig aus. Atme erneut tief ein und mit einem Stoß und geöffneten Mund
vollständig aus. Halte deinen Atem an. Ziehe die Bauchdecke wieder nach innen
und dann nach oben. Während du deinen Atem anhältst, bewegst du deine
Bauchdecke im ausgeatmeten Zustand schnell hin und her. Erst wenn du das Gefühl
hast, dass du wieder einatmen musst, lässt du los und richtest dich wieder auf. bis zu 3-mal wiederholen.
Gorilla
Aufrechter Stand
Atme vollständig durch die Nase aus. Atme tief ein. Atme vollständig aus.
Atme vollständig durch die Nase aus. Atme tief ein. Atme vollständig aus.
Atme
tief ein. Halte den Atem an und klopfe mit deinen Fingerspitzen den ganzen
Brustkorb ab und Nacken und Schultern ab.
Spitze dann deinen Mund in Form eines Kussmundes und stoße die Luft schubweise aus, bis die Lungen leer sind. Dabei mit dem Oberkörper nach vorne und nach unten gehen. Die Hände auf die Oberschenkel aufstützen. Die Arme sind ausgestreckt. Die Wirbelsäule wird gerade halten. Halte deinen Kopf in Richtung der Verlängerung deiner Wirbelsäule. Die Bauchdecke nach innen- oben ziehen, wie einen Reißverschluss. Atem anhalten bis der Impuls zum Einatmen kommt. Mit dem Einatmen nach oben kommen und aufrichten.
Spitze dann deinen Mund in Form eines Kussmundes und stoße die Luft schubweise aus, bis die Lungen leer sind. Dabei mit dem Oberkörper nach vorne und nach unten gehen. Die Hände auf die Oberschenkel aufstützen. Die Arme sind ausgestreckt. Die Wirbelsäule wird gerade halten. Halte deinen Kopf in Richtung der Verlängerung deiner Wirbelsäule. Die Bauchdecke nach innen- oben ziehen, wie einen Reißverschluss. Atem anhalten bis der Impuls zum Einatmen kommt. Mit dem Einatmen nach oben kommen und aufrichten.
Normal weiter atmen. 3x durchführen, wobei du im 2.
Durchgang den Oberkörper statt mit den Fingerspitzen mit den Handflächen
abklopfst und beim 3. Durchgang die Fäuste benutzt.